Projekt MoVe


Seit dem 06.Dezember 2008 wird das Projekt "MoVe" (Mobile Versorgung von wohnungslosen und/oder drogengebrauchenden Menschen am Wochenende) in Kooperation mit dem Drogenhilfeverein INDRO e.V. und dem Haus der Wohnungslosenhilfe (HdW) in Münster durchgeführt.


Mit freundlicher Unterstützung von:

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)

Bundesministerium für Gesundheit (BMG)

Verband der privaten Krankenversicherung e.V. (PKV)

Sparkasse Münsterland Ost

Siverdes Stiftung Münster

Radstation Hundt KG

Lions Club Johann Conrad Schlaun Münster

Firma Helmut Fischer Metallverarbeitung

Privatpersonen

Aktion Mensch(Förderung von 2008 - 2009)


Das Projekt gestaltet sich in Form einer Versorgung von
wohnungslosen und/oder drogengebrauchenden
Menschen am Wochenende in Münster durch aufsuchende ehrenamtliche Arbeit. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, wohnungslose Personen nicht aus den Augen zu verlieren und sie so gut wie möglich in ihrer derzeitigen Lebenssituation zu begleiten und zu unterstützen. Die Versorgung mit warmen Getränken stellt nur eine kleine Versorgung dar, die dennoch nicht zu unterschätzen ist und in weiterführende Hilfen leiten kann.


In dem Projekt wird so gearbeitet, dass nachmittags an den Wochenendtagen für zwei Stunden zwei bis drei ehrenamtliche MitarbeiterInnen vor Ort am Szenetreffpunkt "Bremer Platz" sind und eine niedrigschwellige Anlaufstelle für die Zielgruppe bieten.
Während dieser Zeit können warme Getränke ausgegeben werden.

Wir würden uns über ehrenamtliches Engagement sehr freuen. Wer Interesse hat an dem Projekt mitzuwirken oder dies mit Spenden zu unterstützen kann sich gerne unter projekt.move@foerderverein-muenster.de melden. 

Bankverbindung:

Sparkasse Münsterland Ost

Kto.-Nr.: 34173179

BLZ: 40050150

Verwendungszweck: Projekt MoVe


zum Spendenformular


In Münster stellt die Versorgung wohnungsloser und /oder drogengebrauchender Menschen am Wochenende anders als in anderen Städten Deutschlands nach wie vor eine Versorgungslücke im Hilfesystem Münster dar.

Um diese Lücke zu schließen wurde ein Projekt entwickelt, das im Dezember 2008 gestartet ist und im Folgenden näher beschrieben
wird.


1. Kurzbeschreibung der Maßnahme

Das Projekt umfasst die Versorgung von wohnungslosen und/oder drogengebrauchenden Menschen am Wochenende in Münster durch aufsuchende ehrenamtliche Arbeit in einem zeitlichen Rahmen von zwei Stunden pro Wochenendtag.       


Aufgrund fehlender finanzieller Mittel gibt es in Münster keine niedrigschwellige Anlaufstelle der Drogenhilfe, die an den Wochenenden geöffnet hat, wie es in anderen Städten bereits gewährleistet werden kann. Das Projekt „MoVe“ ist ein aufsuchendes, lebensweltorientiertes Drogenhilfeprojekt, dass sich in folgende Bereiche gliedert:

  • Getränkevergabe

  • Spritzentausch

  • Beratung/Vermittlung (gesundheitlich und psychosozial)

  • Mobile Spritzenentsorgung

  • Notfallmanagement.


2. Projektziel

Der Zielgruppe Basisversorgung niedrigschwelliger Drogenhilfe und bei Bedarf Unterstützung und Begleitung zu ermöglichen, sowie eine minimale Ernährungsversorgung anzubieten.

Ziel des Projektes ist es also, wohnungslosen und drogengebrauchenden Menschen eine Versorgung am Wochenende zu ermöglichen, um teilweise die Angebote der Einrichtungen im Hilfesystem Münster auch in diesen Zeiten weiter zu verfolgen und zu gewährleisten.

Gerade in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, wohnungslose Menschen nicht aus den Augen zu verlieren und sie so gut wie möglich in ihrer derzeitigen Lebenssituation zu begleiten und zu unterstützen. Die Versorgung mit warmen Getränken stellt nur eine kleine Versorgung dar, die dennoch nicht zu unterschätzen ist und in weiterführende Hilfen leiten kann.


3. Zielgruppe

Zielgruppe des Projekts sind wohnungslose und/oder drogengebrauchende Menschen in Münster.


4. Projektumsetzung

Aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel, die zu einer Versorgungslücke der Zielgruppe am Wochenende führen, so dass Einrichtungen der Münsteraner Drogen- und Wohnungslosenhilfe keine Grundversorgung mit warmen Getränken und hygienischen Drogengebrauchsutensilien sowie das Angebot des Spritzentauschs gewährleisten können, wäre eine Versorgung auf ehrenamtlicher Basis ein möglicher Lösungsweg.

Unter der Woche sind Ziele wie Risikominimierung, hygienischer Konsum illegaler Drogen und die Basisversorgung mit Lebensmitteln und Getränken von großer Bedeutung. Am Wochenende ist der Bedarf der Zielgruppe genauso groß wie unter der Woche, jedoch gibt es keine entsprechende Anlaufstelle an diesen beiden Tagen.


In dem Projekt wird so gearbeitet, dass für zwei Stunden nachmittags drei bis vier ehrenamtliche MitarbeiterInnen vor Ort am Szenetreffpunkt "Bremer Platz" in Münster sind und eine niedrigschwellige Anlaufstelle für die Zielgruppe bieten.
Während dieser Zeit können warme und kalte Getränke ausgegeben werden, die im Vorhinein vorbereitet werden.

Des Weiteren wäre je nach Möglichkeit die Ausgabe von Obst wünschenswert. Warme Mahlzeiten würden jedoch den Rahmen und die Möglichkeiten des Projekts sprengen. In den vergangenen Monaten konnten aufgrund diverser Spenden Obst, Kekse, Kuchen, Schokolade oder auch Schnitzel verteilt werden.


Als ein weiteres Angebot während dieser Zeit gibt es das Angebot des Spritzentauschs, das unter der Woche vom Drogenhilfeverein INDRO e.V. angeboten wird. Ein Entsorgungseimer und die Materialien für den Tausch und Kauf von Utensilien, um einen möglichst hygienischen Konsum zu gewährleisten, sowie das Risiko der Ansteckung mit Krankheiten, wie z.B. HIV oder Hepatitis zu minimieren, wird in Kooperation mit INDRO e.V. angeschafft.
Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt des Projekts stellt das Gesprächsangebot dar. Die betroffenen Personen können sowohl Safer-Use Informationen von den Mitarbeitern bekommen als auch dementsprechende Aufklärungsflyer, die von INDRO e.V. erstellt wurden und in Kooperation mit INDRO e.V. verwendet werden können. Um eine fachgerechte Beratung anbieten zu können, werden regelmäßige Safer-Use-Fortbildungen für die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen angeboten. Des Weiteren besteht ein großer Teil der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen aus der Drogenhilfe, sodass entsprechende Kenntnisse vorhanden sind.

Im Rahmen unserer Safer-Use-Arbeit vor Ort werden seit Anfang Mai 2009 keine Insulinspritzen mehr ausgegeben, da diese die Venen zusätzlich schädigen. In einer Pilotphase von 3 Monaten wurden die 1 ml Spritzen von den Konsumenten getestet und in Kooperation mit Mitarbeitern des INDRO e.V. eine entsprechende Forschung durchgeführt, inwiefern diese Safer-Use-Informationen angenommen werden.                                                                                                                

Vor allem in Hinblick auf die ständig bestehende Gefahr von Überdosierungen oder anderen Notfallsituationen sind die Mitarbeiter des Projekts mit einer Drogennotfalltasche ausgerüstet und erhalten regelmäßige Fortbildungen zu Drogennotfällen, in der sowohl das Erkennen von Notfallsituationen als auch die Beatmung und Reanimation geübt werden.

Die Besucher können an weiterführende Hilfen vermittelt werden, wenn Bedarf besteht, sowie Flyer mit sozialen Einrichtungen des Hilfesystems in Münster bekommen. Auch für russischsprachige Menschen gibt es eine übersetzte Version des Flyers „Hilfefahrplan für Münster“ von INDRO e.V..


5. Eigenleistungen

Ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiter des Drogenhilfevereins INDRO e.V. und der Mitglieder des Vereins zur Förderung der Drogenhilfe Münster e.V., sowie das Bereitstellen von sauberen und sterilen Drogengebrauchsutensilien, sowie Spritzen und Kanülen für einen möglichen Spritzentausch(1:1, alt gegen neu) und dementsprechend die fachgerechte Entsorgung und das Bereitstellen von Info-Materialien (www.indro-online.de).

Benutzung des Küchenbereichs zur Herstellung von warmen Getränken und des Kellers zur Lagerung der Materialien im Haus der Wohnungslosenhilfe bis März 2010 (http://www.hdw-muenster.de/). Seitdem Vorbereitung und Lagerung in eigenen Räumlichkeiten.


6. Bisherige Erfahrungen

Seit Dezember 2008 ist das Projekt auf zunehmend positive Resonanz gestoßen. Die Mitarbeiter des Projekts erhalten immer wieder positives Feedback seitens der Zielgruppe, wie sinnvoll sie dieses Projekt finden. Das Austeilen eines Feedbackbogens hat uns ebenfalls ermöglicht, die Meinung der Besucher des Projekts zu erfahren und das Projekt weiter auf die Bedürfnisse der Zielgruppe abstimmen zu können.

Des Weiteren war es uns möglich, im Rahmen von Sozialstunden aber auch auf ehrenamtlicher Basis Menschen aus der Zielgruppe für die Arbeit zu motivieren und in den Bereich der Getränkeausgabe des Projekts einzubinden. Für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, insbesondere für die Einbindung szeneangehöriger Menschen, haben wir einen Leitfaden entwickelt, um auftretenden Problematiken, wie z.B. Rollenkonflikten vorzubeugen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Dazu haben wir in erster Linie das Konzept der „Patenschaft“ integriert: Neue Mitarbeiter bekommen einen älteren, erfahrenen Projektmitarbeiter als Paten zur Seite gestellt, der sie in der ersten Zeit begleitet und einarbeitet, sowie regelmäßige Reflexionsgespräche mit ihnen führt.

Auch das Mitführen einer Drogennotfalltasche sowie die regelmäßigen Drogennotfalltrainings für die MitarbeiterInnen haben sich bewährt. In mehreren Fällen konnten MitarbeiterInnen des Projekts in Notfallsituationen eingreifen und somit die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes überbrücken oder die betroffenen Personen in ein Krankenhaus begleiten.

Des Weiteren wird das Angebot des Spritzentauschs immer mehr angenommen. Im ersten Jahr des Projekts wurden insgesamt 15.677 einzelne Teile (Spritzen, Kanülen, Safer-Use-Filter) getauscht. Durch den Spritzentausch können wir ebenfalls dazu beitragen, dass weniger Spritzen in der Öffentlichkeit liegen oder mehrfach benutzt werden.

Alles in allem konnten wir bisher sehr viel erreichen und stoßen auf sehr positive Resonanz. Dank einer großzügigen Unterstützung des Lions Club Johann Conrad Schlaun Münster und der Firma Fischer aus Werl dürfen wir seit Juni 2010 mit einem eigens auf das Projekt zugeschnittenen neuen Hänger arbeiten, der die Arbeit vor Ort wesentlich erleichtert und zur Professionalisierung des Projekts beiträgt. Weiterhin haben die Mitarbeiter des Projekts die Aktionen zum Drogentotengedenktag am 21.07.09 organisiert, der erstmals in Münster stattgefunden hat und auf sehr positive Resonanz seitens der Zielgruppe und der Presse gestoßen ist. Auch im Jahr 2010 haben wir diesen Gedenktag erneut organisiert, erstmals in Kooperation mit der Aidshilfe Münster und J.E.S. Münster.


Zu unserer großen Freude wurde das Projekt „MoVe“ am 22.10.2010 von der BzgA, dem BMG und der PKV beim Bundeswettbewerb Aidsprävention mit dem Sirius als „Leuchtturmprojekt“ ausgezeichnet und mit 7.500 € prämiert. Durch diese Prämierung können wir die grundlegenen Kosten für ein weiteres Jahr finanzieren.


Sehr wichtig ist für uns jedoch, weitere Spenden und Finanzierungsmöglichkeiten für das Projekt zu finden, um die positiven Erfahrungen und Ergebnisse auch weiterhin umsetzen zu können.


7. Spendenbedarf

Das erste Jahr bis einschließlich November 2009 wurde das Projekt durch die Aktion Mensch gefördert.


Es lag und liegt uns sehr am Herzen, das Projekt durchzuführen, da der Bedarf bei der Zielgruppe nach wie vor besteht. Vor allem in Hinblick auf die Feiertage, die im Dezember liegen und durch die die Einrichtungen der Drogenhilfe mehrere Tage am Stück geschlossen waren, ist es uns ein Anliegen, das Projekt fortzuführen, um eine Versorgung der Wohnungslosen und/oder Drogengebrauchenden Menschen gewährleisten zu können.                                                                   Erfreulich ist, dass sich die Silverdes Stiftung für eine einjährige Förderung des Projektes bis November 2010 bereit erklärt hat.     Durch die Prämierung des Projekts beim Bundeswettbewerb Aidsprävention ist die Existenz des Projekts "MoVe" für ein weiteres Jahr gesichert.


Allerdings sind wir jederzeit weiterhin auf Spenden angewiesen.         Wir bitten Sie daher herzlichst um Ihre Unterstützung. Schon für uns alltägliche kleine Dinge helfen, das Projekt umsetzen zu können und eine Versorgung zu realisieren.


Sowohl Sachspenden in Form von Kaffeepulver, Teebeuteln, Zucker, oder Milch sowie Kekse als auch finanzielle Spenden würden uns sehr helfen. Entsprechende Spendenbescheinigungen stellen wir Ihnen gerne aus. Auch Unterstützung in Form von ehrenamtlicher Mitarbeit heißen wir sehr willkommen.



Wir bedanken uns bei Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, sich mit unserem Projekt auseinander zu setzen und hoffen sehr auf Ihre Unterstützung.

Wir würden uns sehr freuen, von Ihnen zu hören!